Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Christuskirchengemeinde,
wenn Engel mit ihren Füßen vom Altar baumeln und es in der ganzen Kirche nach Chicha morada riecht, dann ist es wohl nicht mehr lange bis Weihnachten! Denn die Vorbereitungen für den Feuerzangenbowlenabend, das Krippenspiel, die Adventsgottesdienste, den Lieder- und Geschichtenabend und Heiligabend laufen auf Hochtouren!
Und wahrscheinlich habt ihr es euch zu Hause auch schon ganz adventlich gemacht: Mit einem Adventskranz vielleicht, mit Weihnachtsgebäck, mit Musik und Fensterschmuck. Oder aber ihr lauft suchend durch das Haus: "Wo waren nochmal die Engelsflügel und der Hut für Josef?" Jeder hat ja so seine Rituale…
Im Krippenspiel, das die Kinder für Sonntag vorbereiten, gibt es einige besonders schöne Momente für mich. Einer davon ist ein Lied, in dem sich die Kinder mit Maria und Josef daran erinnern, wie gut Gott ist und dass er zu seinen Versprechen steht. „Du lässt mich nie allein- niemals lässt du mich allein“, singen die Kinder. Ich stell mir vor, wie Maria und Josef immer mal wieder der Mut verlassen hat über die ganze Zeit: Die Sorge um die Zukunft, die unglaubliche Begegnung mit den Engeln, die völlig verrückte und überirdische Schwangerschaft und auf den letzten Metern der Einbruch in alles, was sich zu Hause und gemütlich und einigermaßen bequem anfühlen könnte, um ein Kind zur Welt zu bringen: Der beschwerliche Weg nach Bethlehem. Wie furchtbar! Wenn alles ins Wanken gerät, alle Sicherheit wegbricht und man auf sich gestellt ist- ohne die Hilfe von Freunden und der Familie. Ohne den Schutz, den das eigene Zuhause bietet. Unterwegs. Zu Gast. Fremd. Und dass in so einem existentiellen Moment der Geburt. Und natürlich gehen mir Bilder der flüchtenden Menschen auf der ganzen Welt durch den Kopf. Und ich denke: Weihnachten ist eigentlich nicht unseres- ein Fest der Reichen. Mit ihren Weihnachtsgänsen, den Plätzchen, den vielen Geschenken, der Hausmusik, dem guten Wein. Weihnachten ist eigentlich ein Fest derer, die unterwegs sind, die Haus und Hof hinter sich lassen mussten oder nie besessen haben. Es ist ein Fest derer, die Schutz suchen und auf Hilfe hoffen. Und genau in all die Fragen und in die Not legt Gott sich selbst hinein. Mitten in den Stall, das Flüchtlingszelt, den Streit an Heiligabend, zu den aufgeschürften Seelen, den mürbegewordenen Hoffnungen, den leergeweinten Augen. „Du lässt mich nie allein- niemals lässt du mich allein.“
Das ist das Fest, das ich gern vorbereiten möchte in dieser Adventszeit: Gottes Nähe in unserem Chaos. Oder Gottes Nähe in unserer Leere.
Wie das gelingen kann, das weiß ich noch nicht. Es ist einfach ein Gedanke, den ich in allen Vorbereitungen auf Weihnachten in mir tragen möchte.
Und vielleicht können wir uns darüber austauschen. Z. B. in den Gottesdiensten und den Aktivitäten in der nächsten Zeit. Hier nochmal ein kleiner Überblick:
3.12. 19 Uhr Feuerzangenbowlenabend
4.12. 16 Uhr Krippenspiel (kein Gottesdienst um 10.30 Uhr!!!!)
11.12. 10.30 Uhr Gottesdienst am 3. Advent mit der Sängerin Elleen Burhum und Abendmahl
15.12. 19 Uhr Lieder und Geschichten in der Vorweihnachtszeit u.a. mit dem Humboldtchor
18.12. 10.30 Uhr Gottesdienst am 4. Advent mit Hanna Frischknecht, ökumenischer
Gottesdienst in Arequipa
24.12. 18 Uhr Gottesdienst an Heiligabend mit einem Krippenspiel der neuen Konfis
25.12. 18 Uhr (!) Gottesdienst mit viel Musik und Resteessen (kleine „Teilete“ nach dem Gottesdienst vom Weihnachtsbuffet, dazu Punsch und Glühwein)
31.12. 18 Uhr Gottesdienst am Altjahresabend mit Abendmahl
Liebe Grüße und bis bald, eure Tabea