Newsletter Christuskirche Lima für den 02.04.2023

Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Christuskirchgemeinde,
 
die Sache mit dem Esel an Palmsonntag fand ich schon immer irgendwie merkwürdig. Oder sogar ganz witzig. Wenn Jesus tatsächlich auf einem Eselsjungen geritten ist, sah das dann nicht ein bisschen aus, wie wenn ein viel zu großer Mann aus einem viel zu kleinen Auto aussteigt? Aber von vorn…

In allen Evangelien wird uns erzählt, dass Jesus auf irgendeinem (Achtung Jugendsprache:) „random“ Esel in Jerusalem eingeritten ist. Und in drei der vier Evangelien wird auch noch erzählt, wie es zu diesem Esel kam: Jesus und seine Freunde waren kurz vor Jerusalem, quasi schon auf Sichtweite. Da sagte Jesus zu zwei Jüngern: Geht mal in das nächste Dorf und dort werdet ihr (und hier gehen die Erzählungen etwas auseinander: bei Matthäus eine Eselin und ihr Füllen und bei Markus und Lukas nur das Füllen) finden. Bindet es einfach los und bringt es her. Und falls euch jemand fragt, was ihr da tut, dann sagt einfach. „Der Herr braucht es.“ Die Jünger gehen also los…

Oh, wie wäre ich gern dabei gewesen! Ich stell mir vor, dass die beiden Jünger nur so halb entschlossenen Schrittes in das nächste Dorf gegangen sind. Hat Jesus ihnen tatsächlich gesagt, sie sollen einen Esel klauen? Und als sie in das Dorf kamen, stand da ja wirklich ein Esel (oder eben eine Eselin mit ihrem Füllen) angebunden? Waren sie sich gleich sicher, ob genau der der richtige Esel war? Vielleicht hatte ja jeder vor seinem Haus einen Esel? Oder mehrere? Und sind sie dann ganz entschlossen zum Esel gelaufen? Oder haben sie gezögert und beobachtet und Schere, Stein, Papier gespielt, um festzulegen, wer den Esel jetzt losbindet und wer Schmiere steht? Und dann mit klopfendem Herzen bindet der eine ihn los. Aber- oh Schreck- sie werden erwischt! „Hey, was macht ihr da?“ Ist ihnen da das Herz in die Hose gerutscht? Ist ihnen gleich der richtige Satz eingefallen? Weil sie ihn vielleicht auf dem Weg immer und immer wieder wiederholt haben? Und hat dann einer oder beide gleichzeitig gesagt, gestottert, gerufen „Der Herr braucht ihn!“? Und waren sie dann völlig perplex, als diese Antwort zu reichen schien? Sind sie mit dem Esel weggerannt und haben sich kaputtgelacht, weil es tatsächlich geklappt hat?
Und haben sie sich, als ihnen nach diesen ganz furchtbaren Ereignissen der Auferstandene erschienen ist, erinnert: Stimmt. Es ist wie mit dem Esel! Was Jesus sagt, das passiert wirklich! Er hat uns gesagt, dass er gefangengenommen und gefoltert und getötet werden wird. Und er hat uns auch gesagt, dass er auferstehen wird. Und was ER sagt, dass geschieht wirklich! Und haben sie sich daran erinnert, als er ihnen auf dem Berg in Galiläa erschienen ist und ihnen gesagt hat: „Geht hin in alle Welt! Erzählt ihnen alles, was ihr mit mir erlebt habt und tauft sie! Ich bin doch bei euch- für immer.“ Konnten sie dann mutig losgehen, denn sie wussten, was Jesus sagt, geschieht! Und wenn er sagt, wir sollen das machen, dann machen wir das! Und wenn er sagt, er ist bei uns, dann ist er das auch! Es ist doch immer wie mit dem Esel!
 
Was passiert ist, als Jesus dann auf dem Esel saß, darüber werden wir morgen im Gottesdienst nachdenken. Zum ersten Mal könnt ihr euch bei diesem Gottesdienst auch über das Online-Tool www.slido.com beteiligen. Wir werden im Gottesdienst eine Frage an euch stellen. Wenn ihr euch dann unter www.slido.com und dem Eventcode 1183004 einloggt, dann könnt ihr auf diese Frage anonym antworten. Wer möchte, kann sich auch die App von slido herunterladen. Dann ist es noch einfacher. Wir werden in Zukunft noch öfter Fragen stellen… 
Den Livestream zum Gottesdienst findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=t42CBXITaUk
 
Am Gründonnerstag laden wir um 18 Uhr zur Nacht der verlöschenden Lichter ein. Wir werden einfach mit der Geschichte mitgehen, so wie sie uns in der Bibel erzählt wird. Zuerst feiern wir das Abendmahl und gehen dann miteinander hinaus in den Garten. Am Schluss stehen wir am Feuer- wie Petrus, der sich den Soldaten hinterhergeschlichen hat. 
Am Karfreitag feiern wir 10.30 Uhr auch das Abendmahl im Gottesdienst. Gustavo Rodriguez wird uns mit dem Cello musikalisch durch diesen Gottesdienst begleiten. Unterm Kreuz bleiben wir miteinander stehen und halten aus, was da wohl Unfassbares passiert ist.
Am Samstag laden wir die Kinder und Konfis und Jugendlichen ein, gemeinsam in der Kirche zu übernachten und uns in dieser besonderen Nacht in die großen Geheimnisse des Glaubens einzufühlen. 
Und am Ostermorgen treffen wir uns 5.30 Uhr wieder am Feuer- am Osterfeuer und stimmen ein in den Ruf, der an diesem Morgen um die ganze Welt geht: „Der Herr ist auferstanden“- „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Da werden wir die neue Osterkerze entzünden, die Pilar Eikenberg gemeinsam mit den Konfis am letzten Freitag gestaltet hat. Herzliche Einladung zu dieser Osterfeier und auch zum Frühstück danach. Jede und jeder darf einfach etwas beisteuern und so wird es ein buntes Buffet. Für die Grundlagen (Getränke warm und kalt, Brot und Butter) wird gesorgt. Alles andere (Müsli, Kuchen, Eier, Marmelade, Käse, Wurst, Ostergebäck) könnt ihr gern mitbringen!
10.30 Uhr feiern wir dann noch einen Ostergottesdienst. Eiko Saathoff und Francisca Prudencio werden diesen Gottesdienst musikalisch mitgestalten. Alte Osterchoräle, die schon ein Jahrtausend oder länger gesungen und gejubelt werden an diesem höchsten Fest der Christenheit wollen wir singen. Aber natürlich auch ganz neue Lieder! Denn jede Generation jubelt wohl ein bisschen anders. Und jede Kultur natürlich auch.
 
Wir sind schon ganz gespannt auf Ostern und freuen uns auf alle und alles!
Seid ganz herzlich gegrüßt, Tabea