Newsletter Christuskirche Lima für den 19.02.2023

Liebe Christuskirchengemeinde, liebe Leserinnen und Leser,
in der letzten Woche bekamen wir viel Post von euch! Habt vielen Dank dafür! Das Thema „Mauer“ beschäftigt uns hier in Peru sehr. Und einige von euch haben Ihre Erfahrungen und Gedanken mit uns geteilt: Es ging um die Berliner Mauer, der sogar Kirchen weichen mussten. Sie wurden einfach weggesprengt. Es ging um Kindheitserinnerungen und den weiten, schönen Platz vor der Christuskirche in San Isidro- ohne Zaun, mit einer ganz niedrigen Mauer. Es ging um „Ein feste Burg ist unser Gott". Und es ging um die Frage, was machen wir und wie sind wir Kirche, wenn wir ganz praktisch so eingemauert und unzugänglich oder uneinsichtig sind. 

Ein Weg, um uns zu öffnen, ist im Moment der livestream. Das Team besteht aus zwei bis drei Menschen. Sie arbeiten mit zwei Steckdosen und sehr wackeligem Wlan. Und trotzdem haben wir am letzten Sonntag schon spüren dürfen, dass unsere Gottesdienstgemeinde größer ist als die, die sich in der Kirche trifft. Und wir träumen schon von den Lied- und Psalmtexten zum Mitlesen und Mitsingen und von durchgehend gutem Ton und gutem Bild… (Falls jemand Lust hätte, Teil des Medienteams zu sein- herzliche Einladung!!! Kommt einfach am nächsten Sonntag ab 9.15 Uhr in die Kirche.)
 
Aber es ist nur EIN Weg. Wir brauchen noch mehr! Vielleicht kann uns der Predigttext für kommenden Sonntag weitere Wege weisen: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe“, heißt es im 1. Korintherbrief 13. 
 
In der letzten Kirchenvorstandssitzung am Dienstag haben wir uns auch mit den Worten aus dem 1. Korintherbrief beschäftigt. Und wir waren ganz schön überwältigt von der Liebe, Liebe, Liebe. Denn diese Zeilen (1. Kor 13,1-13) die quellen quasi über vor Liebe! „Die Liebe ist nicht unverschämt. Sie prahlt nicht. Sei sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie erträgt alles. Sie glaubt alles. Sie hofft alles. Sie hält allem stand.“ (Basisbibel)
 
In Lima hören wir immer wieder, dass die Kriminalität in den letzten Jahren so zugenommen hätte. Viele Menschen haben Angst, auf die Straße zu gehen- besonders nachts. Besser ist es, einfach mit dem Taxi von A nach B zu fahren. In den meisten Gegenden zumindest. Also, in denen, wo die Taxis hinfahren. Selig ist der, der eine Mauer um sein Haus hat, dazu einen Wachmann und eine Alarmanlage. Die Mauern scheinen hier in der Stadt überhaupt erst die Vorraussetzungen für Glaube, Liebe, Hoffnung zu schaffen. „Die Liebe hält allem stand.“ Das klingt dagegen doch eher wie ein Wunschtraum. Fast schon lächerlich. Als ob Liebe stark sein könnte, wie Mauern.
 
Lächerlich, wie dieser Mann, der Geschundene, der einst erbärmlich am Kreuz hing. Von dem ist nichts mehr zu erwarten. Und doch hat er die größte Mauer durchbrochen- den Hass, die Schuld und alles, was tötet und vernichtet. Er ist einfach auferstanden. Und hat die Mauer des Todes überwunden.
 
Deshalb hängt in vielen Kirchen der geschundene und erbärmliche Christus am Kreuz. Um den Menschen in Erinnerung zu rufen: Die Liebe kann alles! 
 
Und deshalb wollen wir am Sonntag Abendmahl feiern:
 
https://www.youtube.com/@ielp3172/streams Das ist der Ort, an dem ihr alle live-Videos finden könnt. Jeder Gottesdienst hat aber auch einen eigenen Link.
 
Wenn ihr zu Hause (oder von wo aus auch immer) mit uns Abendmahl feiern mögt, dann haltet doch einen Schluck Wein oder Saft bereit und dazu ein Stück Brot (Mazzen, Cracker, frisches Brot, ganz egal) und vielleicht zündet ihr auch eine Kerze dazu an und schlagt die Bibel auf mit uns. Das wäre ganz wunderbar!
 
Ganz herzliche Grüße, eure Tabea
P.S. Ich glaub ganz fest, dass der, der sogar den Tod überwinden kann, uns mit guten Ideen versorgen wird, unsere Mauern zu überwinden.

Iglesia Evangélica Luterana en el Perú (IELP)
Deutschsprachige Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Peru / Christuskirche

www.ev-kirche-peru.org

tabea.hartmann@ev-kirche-peru.org
Samuel.hartmann@ev-kirche-peru.org