Liebe Mitglieder und Freunde unserer Christuskirche,
am vergangenen Sonntag hat Pater Peter Seibt von unserer Schwestergemeinde San José an seine Gläubigen einen Hirtenbrief geschrieben, dessen Inhalt ich Ihnen/ Euch gerne in Auszügen wiedergeben möchte, denn ich bin der Meinung, dass das, was sich der Apostel Paulus seinerzeit über eine funktionierende Gemeinde vorstellt, auch heute noch gültig ist und auch auf unser Gemeindeleben zutrifft.
Die Interpretation von Pater Seibt ist natürlich auf die Entwicklung in der katholischen Kirche gerichtet, die in der Mitarbeit mit einer Gemeinde oder der Zusammenarbeit in der Gemeinde ziemlich spät reagiert hat.
Aber im Grunde gelten die Worte des Apostel Paulus auch für uns und gerade für uns, die wir versuchen, mit Pastor Martin Wolter unsere Gemeinde wieder zu beleben, attraktiv zu machen, neu zu gestalten, um christlichen Glauben, christliche Werte im Alltag umzusetzen.
„In der zweiten Lesung vom Sonntag (1 Kor 12, 12-31a) hören wir davon, wie der Apostel Paulus sich die Kirche vorstellt. Für ihn ist sie wie ein menschlicher Leib. Der menschliche Leib hat viele Gliedmaße und Organe. Jedes dieser Gliedmaßen und Organe hat eine sehr wichtige Aufgabe. Wenn ein Gliedmaß oder Organ fehlt, dann ist dieser Mensch zumindest behindert und in vielen Fälle überlebt er den Verlust nicht.
Anscheinend war es in der Gemeinde von Korinth nun so, dass einige der Meinung waren, sie seien in der Gemeinde überhaupt nicht nötig. Sie haben sich zurückgezogen. Das kritisiert Paulus. Er sagt: Jedes Mitglied einer christlichen Gemeinde ist wichtig.
Keiner darf fehlen. Denn jeder Christ hat in der Taufe auch Begabungen und Fähigkeiten geschenkt bekommen, die für eine Gemeinde wichtig sind. Diese Begabungen und Fähigkeiten soll jeder Christ auch für die Gemeinde, für die Kirche einsetzen.
So war es auch in der Frühzeit der Kirche. Aber im Laufe der Geschichte haben die Kleriker und Ordensleute immer mehr Aufgaben an sich gezogen. Die Laien durften dann nur noch sehr niedrige Dienste in der Kirche tun, aber die wirklich wichtigen Aufgaben, die durften nur noch durch den Klerus gemacht werden. Denn, so sagte man, nur der Klerus ist durch die Weihe in Besitz der Gaben des Heiligen Geistes.
Das zweite Vatikanische Konzil dagegen hat die Berufung der Laien wieder entdeckt und deutlich gemacht, dass jeder Getaufte und Gefirmte durch den Heiligen Geist Begabungen und Fähigkeiten bekommen hat, die er zum Aufbau des Leibes Gottes der Kirche einsetzen soll…
Eine weitere Konsequenz ist auch, dass die Kirche nach dem zweiten Vaticanum sich synodale Strukturen gibt. Das zeigt sich darin, dass es Pfarrgemeinderäte gibt oder Diözesanräte…. In der ganzen Kirche weltweit sind alle Gläubigen, Laien wie Kleriker, aufgerufen, sich einzubringen. Das hat auch in unserer Erzdiözese Lima Widerhall gefunden. Hier wurde im Jahr 2020 eine Diözesansynode abgehalten und im Jahr 2023 folgt eine weitere. …..
Synoden sind im Grunde genommen Konsequenz aus dem, was Paulus uns in der zweiten Lesung aus dem ersten Korintherbrief sagt. Wenn alle durch Taufe und Firmung vom Heiligen Geist Begabungen und Fähigkeiten empfangen haben, dann muss die Kirche auch alle Christen hören und ernstnehmen. Das ist kein einfacher Prozess, der nur gelingen kann, wenn wir alle auf den Heiligen Geist hören. Deshalb ist das Gebet eine wichtige Sache wie auch das Hören auf das, was uns die Heilige Schrift sagt. Nur dann wird Erneuerung der Kirche gelingen.“
Ich finde, es lohnt sich, über die Worte Paulus´ nachzudenken und uns zu fragen, wie nötig ist jeder von uns in der Gemeinde, wie wichtig ist jeder von uns? Stellen wir alle unsere Begabungen und Fähigkeiten in den Dienst unserer Christuskirche?
Ich wünsche Ihnen/ Euch noch eine gute Woche und hoffe, dass unser Pastor Wolter wieder schnell gesund wird, damit wir am nächsten Sonntag wieder einen Präsensgottesdienst feiern können.
Herzliche Grüße,
Ihr/ Euer
Reinhart Hönsch.
Newsletter auf Basis vom Sonntagsbrief Padre Seibt/ San José (23. 01.)